Wassersäule bei Zelten:

Werte und was es sie bedeuten

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Gerade als Camping-Anfänger wirst du dich des Öfteren mit neuen Begrifflichkeiten konfrontiert sehen. Zum Fachjargon des Camping gehört unter anderem auch die Wassersäule bei Zelten. Alles über Werte und Normen bzw. was sie bedeuten, erfährst du hier.

Kurz und Knapp | Was bedeutet die Wassersäule beim Zelt?

Die Wassersäule-Bedeutung bei Zelten ist eine Kennzahl, die angibt, wie lange das Material Regen standhält, bevor Wasser ins Zelt eindringt. Für den Zeltboden wird ein Wert von 5.000 Millimetern, für das Außenzelt ein Wert von 3.000 Millimeter empfohlen. Grundsätzlich gilt ein Zelt in Deutschland ab einer Wassersäule von 1.500 Millimetern als wasserfest. Eine besondere Ausnahme bilden TC Zelte aus Polycotton.

Wissenswertes | Die Wassersäule bei Zelten

Für die Ermittlung der Zelt-Wassersäule wird ein mit Wasser gefüllter Zylinder auf dem Zeltmaterial platziert. Anschließend wird der Druck gemessen, der auf den Zeltstoff einwirkt, bis das Wasser durchdringt. Dieser Widerstand wird in Millimetern angegeben, wobei diese dem Druck entsprechen, der entstehen würde, wenn eine entsprechend hohe Wassersäule auf das Zelt einwirken würde.

Wird beispielsweise von einer 2.000 mm Wassersäule beim Zelt gesprochen, entspricht das dem Wasserdruck in zwei Metern Tiefe. Du könntest dein Zelt also in einem Pool aufschlagen. In Europa basiert die Feststellung der Wassersäule bei neuen Artikeln auf Schätzungen, während in den USA eine fünfjährige Nutzung vorausgeht.

DIN-Normen in Deutschland

In Deutschland gibt es eine eigene DIN-Norm, die bestimmt, ab wann etwas als wasserfest gilt. Nach der DIN-Norm gilt ein Zelt ab einer Wassersäule von 1.500 Millimetern als wasserdicht. Hierbei wird von einer Untergrenze ausgegangen, da die Wassersäule einem mehrtägigen Starkregen nicht standhalten wird.

Egal ob Dachzelt, Campingzelt-, Trekkingzelt oder Vorzelt, die Wassersäule-Zelt-Empfehlung liegt bei 3.000 Millimetern. Für den Zeltboden wird mindestens der gleiche, aber besser sogar ein Wert von 5.000 Millimetern empfohlen. Gerade bei starkem Regen ist der Boden deines Zeltes einem besonders hohen Wasserdruck ausgesetzt.


Die folgende Übersicht dient als Anhaltspunkt von empfohlenen Wassersäulen-Werten für verschiedene Produkte:


Wassersäule

ab 5.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Zeltböden

ab 3.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Außenzelt

ab 10.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Regenjacke

ab 15.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Regenhosen

ab 20.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Hardshell

ab 15.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Wintersporthosen

ab 10.000 mm:

Empfohlene Wassersäule für Wintersportjacken

Die Empfehlung von 5.000 mm Wassersäule für Zeltböden kommt daher, dass beim Sitzen oder Knien im Zelt ein höherer Druck entsteht. Das Zelt soll schließlich auch bei einem längeren Aufenthalt trocken bleiben.


Weitere Faktoren für ein trockenes Zelt

Neben einem entsprechenden Wert der Wassersäule spielt auch das Material des Zeltes eine wesentliche Rolle. Eine hohe Wassersäule bedeutet nicht immer auch den höchsten Schutz. Folgende Faktoren solltest du ebenso beim Zeltkauf beachten:

  • Innen- und Außenmaterial vom Zelt
  • Material vom Zeltboden
  • Dichtigkeit der Nähte
  • Dichtigkeit der Reißverschlüsse

Gerade für die Nähe am Zelt eignet sich ein Nahtdichter oder ein Zeltnaht-Abdichtband für zusätzlichen Schutz gegen Nässe und Feuchtigkeit. Durch das regelmäßige Imprägnieren erhältst du die Lebensdauer und den guten Zustand deines Zeltes.


Atmungsaktiv trotz Wassersäule?

Grundsätzlich gilt, je wasserdichter ein Material ist, desto weniger dampfdurchlässig ist es. Das bedeutet, dass sich die Atmungsaktivität eines Zeltes mit dem Anstieg der Wassersäule verringert. Feuchtigkeit aus dem Inneren gelangt demnach schlechter nach draußen. Umso wichtiger ist das regelmäßige Lüften des Zeltes.


Zelt zusätzlich regenfest machen

Mit einem Tarp Zelt kannst du dein Camping Set-Up zusätzlich vor Regen und Sonne schützen. Dank der verschiedenen Schlaufen und Abspannleinen kannst du deinen Tarp flexibel aufbauen. Die Befestigung funktioniert sowohl mit Heringen im Boden als auch an Bäumen oder am Auto.


Eine wesentliche Rolle spielt außerdem die Wahl des Stellplatzes. Halte dich von Mulden, Senken und Bächen fern und suche einen flachen, leicht erhöhten Platz. Auch wenn der Schutz unter Bäumen verlockend ist, musst du bei Starkregen mit der Gefahr herabfallender Äste rechnen.

Achte beim Aufbau deines Zeltes darauf, dass keine Außenwände durchhängen und die Abspannseile straff gezogen sind. Nur so kannst du verhindern, dass sich Wasser am Zeltdach sammelt, das bei zu hohem Gewicht zu Schäden am Zelt führen kann. Schlage das Regenwasser außerdem immer wieder von innen von den Zeltwänden.

Bei besonders starkem Regen kannst du deinen Zeltboden zusätzlich mit einer großen Plane oder einem Tarp vor Bodennässe schützen. Das zusätzliche Material sorgt dafür, dass Schlafmatte und Schlafsack nicht feucht werden. Achte darauf, dass die Plane nicht unter dem Zeltboden hervorragt, da sich sonst erst recht Regenwasser darin sammelt!


Polycotton Zelte

Die TC Zelte zeichnen sich durch ihre besondere Bauweise aus. Obwohl sie nur eine Wassersäule von 500 haben, sind sie trotzdem äußerst wasserdicht. Das verwendete Polycotton quillt bei Nässe auf und wirkt dadurch versiegelnd. Das heißt, dass du auch bei starkem Regen im Trocknen bleibst, obwohl die Wassersäule unter der empfohlenen Norm liegt. Gleichzeitig sind die Polycotton Zelte atmungsaktiv.


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