Trinkwasseraufbereitung Outdoor:

4 Methoden für die Wasseraufbereitung beim Camping

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Einfach den Wasserhahn aufdrehen und einen kräftigen Schluck kühles Wasser trinken. So einfach ist das unterwegs leider nicht und auch nicht überall möglich. Denn so herrlich der See oder der kleine Bach auch aussehen, sie führen nicht immer Trinkwasser. Aber deswegen mehrere Flaschen Wasser im Gepäck mitnehmen? Nein danke! Dann lieber unterwegs selbst Trinkwasser aufbereiten. Wie das geht und welche Methoden es gibt, erfährst du hier.

Das Wichtigste zur Trinkwasseraufbereitung fürs Camping

Immer viel trinken! Besonders bei sommerlichen Temperaturen oder wenn du viel Sport treibst, solltest du immer genügend Wasser trinken. Das gilt auch beim Camping. Wenn du mit dem Dachzelt oder Zelt unterwegs bist, hast du ja meist auch einige Aktivitäten geplant. Wandern, Radfahren oder Schwimmen am See sind anstrengend und schweißtreibend.

Nur sauberes Wasser trinken. Nicht jedes Wasser aus dem Bach, Fluss oder See ist unbedenklich trinkbar. Damit du auch fern von Campingplätzen und im Urlaubsland über sauberes Trinkwasser verfügst, kannst du es dir selbst aufbereiten. Dafür brauchst du lediglich eine Trinkflasche oder einen Kanister und das entsprechende Zubehör.


Für die Wasseraufbereitung fürs Camping gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Wasser abkochen
  • Wasserfilter
  • Tabletten zur Wasser-Entkeimung
  • UV-C-Strahlung

Reserven einplanen. Wenn du Outdoor unterwegs bist, solltest du dein Wasser nicht zu knapp planen. Bedenke, dass du auch für die Körperhygiene oder zum Kochen Wasser benötigst. Auch beispielsweise beim Camping mit Hund brauchst du mehr Wasser.

Es kann ja auch mal passieren, dass ein Bach oder eine Quelle versiegt ist oder gerade kein Wasser führt. Sei also vorbereitet und nutze besonders auf langen Touren am besten jede Gelegenheit, deine Trinkwasservorräte aufzufüllen.

Trinkwasser aufbereiten fürs Camping | 4 Methoden im Vergleich

Auf in die Natur. Egal, ob du mit dem Dachzelt eine Reise in die Natur unternimmst, beim Trekking zu Fuß die Berge entdeckst oder in fremden Ländern campst. Eines solltest du immer dabei haben: Wasser. Denn schließlich sollte jeder Mensch täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser trinken, bei Sport oder Hitze sogar mehr.

So verlockend der klare See oder der Bach auf dem Weg auch scheinen, ist dieses Wasser doch leider nicht immer trinkbar. Bereite es dir daher lieber auf, bevor du es trinkst!

Krankheiten vermeiden. Welchen Sinn hat die Wasseraufbereitung überhaupt? Das Wasser, das du draußen findest, kann mit Bakterien, Viren, Sporen, Algen, Chemikalien und Schmutz verunreinigt sein. Diese können Krankheiten auslösen und so den Campingurlaub ganz schnell durch Magen-Darm-Probleme vermiesen. Und das will doch wirklich niemand! Daher solltest du besonders, wenn du in anderen Ländern oder in der freien Natur unterwegs bist, dein Trinkwasser reinigen.

Mehrere Möglichkeiten. Für die Camping-Wasseraufbereitung gibt es verschiedene Wege. Wir stellen dir die vier für das Camping wichtigsten Methoden vor. Neben dem klassischen Weg, das Wasser einfach abzukochen, gibt es auch spezielle Wasserfilter, Tabletten oder Stifte mit UV-C-Strahlung, die dein Wasser in null Komma nichts trinkbar machen.

Es gibt natürlich auch noch andere Methoden zur Wasseraufbereitung (z. B. Destillation, Ozonzugabe, Umkehrosmose), die sich aber nicht für das normale Camping eignen. Du kannst natürlich auch versuchen, Regenwasser aufzufangen. Dafür benötigst du aber eine kreative Vorrichtung und solltest das Wasser dort trotzdem aufbereiten. Der Regen kann Verunreinigungen aus der Luft aufnehmen.

1. Wasser abkochen

Der Klassiker. Die wohl einfachste Methode ist das Wasser-Abkochen. Durch die Hitze werden viele Organismen abgetötet. Fülle hierfür dein Wasser in einen Topf ab und koche es einige Minuten über dem Campingkocher. Hab Geduld und lass es ruhig mindestens 10 Minuten köcheln! Nach dem Abkühlen kannst du es unbedenklich trinken.

Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass das Abkochen auf den Geruch und das Aussehen des Wassers keinen Einfluss hat. Achte also darauf, schon von vornherein möglichst sauberes Wasser zu verwenden. Diese Methode eignet sich also am besten fürs Camping, bei dem du regelmäßig dein Lager aufschlägst und in Ruhe Zeit zur Trinkwasseraufbereitung hast.

Achtung: Du bist in den Bergen in großer Höhe unterwegs? Beachte, dass Wasser in der Höhe schneller zu sieden beginnt. Da der Siedepunkt also niedriger liegt, solltest du es länger abkochen. Nur so erreicht es die Temperatur, die auch wirklich alle schädlichen Erreger abtötet.

2. Wasserfilter verwenden

Mechanischer Wasserfilter. Ein Wasserfiltersystem verfügt über einen Filter mit mikroskopisch kleinen Poren, der 99,9 % der Bakterien und Keime mechanisch aus dem Wasser nimmt. Da Viren leider durch diese Poren schlüpfen können, empfiehlt sich ein Filter mit Aktivkohle.

Diese Outdoor-Wasserfilter bestehen meist aus Keramik oder Kunststoff und passen in jeden Rucksack. Sie sind also leicht zu transportieren und machen dein Trinkwasser überall schnell trinkbar. Praktisch ist zudem, dass damit auch Verschmutzungen und Gerüche entfernt werden können.

Mehr Aufwand. Bedenke aber, dass solche Filter regelmäßig gereinigt und gewechselt werden müssen und nimm bei längeren Touren entsprechend Ersatz mit! Der Nachteil solcher Filter ist vor allem der Preis. Besonders, wenn du einen Filter mit Aktivkohle möchtest, hast du höhere Anschaffungskosten und musst die Aktivkohle regelmäßig wechseln.


Tipp: Solche Wasserfilter können ganz unterschiedlich aussehen. Es gibt mittlerweile sogar Outdoor-Trinkflaschen, die einen integrierten Wasserfilter verbaut haben. Damit musst du das Wasser aus dem See nur noch in deine Flasche füllen und kannst dank des Filters oben unbedenklich daraus trinken.


3. Wasserkeimende Tabletten verwenden

Chemische Aufbereitung. Spezielle wasserentkeimende Tabletten oder Lösungen sind handlich und schützen dich verlässlich vor Keimen, Bakterien und Gerüchen. Das enthaltene Jod, Chlor oder andere Halogene oxidieren bei Kontakt mit dem Wasser und die gefährlichen Erreger darin. Manche Tabletten enthalten auch Silberionen. So wird das Wasser desinfiziert und länger haltbar.

Füll das Wasser aus dem See oder Bach einfach in eine Trinkflasche und gib eine Tablette hinzu. Achte dabei auf die genauen Anweisungen auf der Packung, wie viele Tabletten du für welche Wassermenge benötigst und, wie lange du vor dem Trinken warten musst. Das kann auch einige Zeit dauern!

Je höher die benötigte Dosierung der Tabletten ist, desto stärker wird allerdings der unangenehme Chlor-Geschmack. Dieser ist aber nicht gesundheitsbedenklich. Es gibt zudem andere Tabletten, die diesen Geschmack und Geruch neutralisieren. Diese Methode wird auch in Entwicklungsländern eingesetzt. Schwebstoffe und Schmutz bekommst du damit aber nicht aus dem Wasser!

4. UV-C-Strahlung verwenden

Optische Aufbereitung. UV-C-Strahlung wird von handlichen Stiften ausgesendet, die du einfach in das Wasser hältst und ein wenig umrührst. Das ist bei der Wasseraufbereitung in großen Anlagen bereits Standard und mittlerweile auch für unterwegs erhältlich. Die UV-Bestrahlung zerstört alle im Wasser enthaltenen Bakterien, Viren und Parasiten. Nach ein paar Minuten ist das Wasser trinkbar.

Da hier eben auch Viren zuverlässig abgetötet werden, kann ein solcher UV-Stift somit wesentlich wirksamer gegen verschiedene Arten von Erregern sein. Für eine wirklich effektive Reinigung muss das Wasser aber klar und ohne Schwebstoffe sein. Du solltest UV-Strahlung also am besten nur bei Trinkwasser anwenden, das du vorher durch einen Wasserfilter von Schmutz befreit hast.

Achtung: Die UV-Sticks funktionieren nur mit Batterien. Nimm also unbedingt Ersatzbatterien mit!

Mehr Tipps für sauberes Trinkwasser unterwegs

Sicheres Wasser finden. Schon bevor du dein Wasser reinigst, kannst du auf eine gute und saubere Qualität achten. Hierfür gibt es ein paar Tricks, wie du draußen an sauberes Trinkwasser kommst.

  • Kaltes Wasser verwenden
  • Möglichst klares Wasser ohne Schwebeteilchen verwenden
  • So nah an der Quelle wie möglich abfüllen
  • Fließendes Gewässer bevorzugen (stehendes Gewässer nur im Notfall verwenden)
  • Auf saubere Umgebung achten (kein Kot, Fabriken, Kadaver in der Nähe)
  • Möglichst weit entfernt oder flussaufwärts von Abwasser-Systemen, bebauten Gebieten und Industriegebieten
  • Möglichst weit entfernt und flussaufwärts von Viehweiden

Wenn du Wasser aus einer möglichst sauberen Quelle gefunden hast, kannst du anfangen, es aufzubereiten. So kannst du sichergehen, dass das Wasser letztendlich unbedenklich trinkbar ist und auch möglichst wenig Schmutz enthält.

Näher an der Zivilisation? Dann kannst du natürlich auch deine Wasserflasche an Gaststätten, Hütten oder öffentlichen Gebäuden auffüllen. Es gibt Apps und Webseiten wie z. B. Trinkwasser-unterwegs.de, die dir öffentliche Trinkwasser-Punkte anzeigen.

Fazit | Wasseraufbereitung beim Camping

Wohin geht die Reise? Bist du nur in unseren Breiten unterwegs, ist das Abkochen oder Filtern von Wasser oft schon ausreichend. Wenn du allerdings in stärker bebauten Gebieten oder in fremden Ländern unterwegs bist, kann es durchaus sinnvoll sein, hochwertige Wassertabletten zu verwenden.

UV-C-Strahlung ist nur in Kombination mit einem Wasserfilter wirklich wirksam, da die Schwebeteilchen sonst ein sicheres Desinfizieren des Wassers beeinträchtigen können. Auch, wenn du ganz einfach Schmutz und Verunreinigungen loswerden möchtest, ist ein Filter immer gut. Du kannst auch zusätzlich eine Tablette verwenden, wenn du ganz sicher sein möchtest.

Stärken und Schwächen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Passe die Trinkwasseraufbereitung also der Gegend an, in der du unterwegs bist. Lies bitte auch die Bedienungsanleitung und Packungshinweise ganz genau! Wenn du ganz sicher sein möchtest, kannst du das Wasser zuerst filtern und dann eine zusätzliche Methode wie Abkochen, Tabletten oder UV-C-Strahlung verwenden.

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