Dachzelt-Camping:
Wo darf ich mit dem Dachzelt übernachten?
Naturnahes Camping mit Komfort. Dachzelt-Camping wird immer beliebter. Kein Wunder, denn es verspricht gemütlichere Nächte, günstigere Übernachtungen und grenzenlose Freiheit. Doch wie nah an der Natur darfst du in Deutschland campen und wie sieht es in anderen Ländern aus? Ist Dachzelt-Wildcampen erlaubt? Und was solltest du beim Dachzelt-Camping noch beachten? Wir verraten dir die wichtigsten Regeln und Gesetze rund um das Camping mit Dachzelt.
Kurz und knapp | Das Wichtigste zum Campen mit Dachzelt
Das Wichtigste zu Beginn. Dachzelte erleben einen regelrechten Hype. Kein Wunder! Ein gemütliches Bett auf dem Dach verspricht nicht nur guten Schlaf, sondern nebenbei Flexibilität und eine schöne Aussicht. Aber wo darf man nun mit dem Dachzelt stehen?
Stellplatz finden. Es gibt verschiedene Arten von Stellplätzen. Finde den Richtigen für dich!
- Camping auf dem Campingplatz ist natürlich auch mit dem Dachzelt möglich. Dabei gibt es auch solche, die nah an der Natur gelegen und nicht so überlaufen sind. Die Gebühren können aber sehr unterschiedlich sein!
- Auf Wohnmobilstellplätzen wird es schon ein wenig schwieriger. Informiere dich hier im Voraus, ob Dachzelte erlaubt sind.
- Wer dem Trubel aber trotzdem ein wenig entkommen möchte, kann auf privat vermietete Stellplätze zurückgreifen. Das ist nicht nur günstiger, sondern kann dem Naturcamping auch sehr nahekommen!
- Das Wildcamping ist in Deutschland hingegen verboten! In anderen Ländern wird es teilweise geduldet. Informiere dich vor der Reise über die genauen Bestimmungen im jeweiligen Land und speziell am Urlaubsort!
- Die Übernachtung auf dem Rastplatz zur “Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit” wird nicht gerne gesehen.
Sicher unterwegs mit Dachzelt am Autodach
Dachzelt im Straßenverkehr. Das Dachzelt gilt als Ladung auf dem Fahrzeug. Dementsprechend greifen hier die Regeln der Straßenverkehrsordnung (StVO).
Dein Dachzelt zählt im Straßenverkehr als Ladung und muss entsprechend gesichert werden. Es darf während der Fahrt nicht verrutschen und sollte sich auf keinen Fall lösen! Ladung darf nicht zu weit überstehen und muss ggf. gekennzeichnet werden.
Achte beim Kauf des Dachzelts und der Beladung deines Fahrzeugs auf die zulässige Dachlast und die maximal erlaubte Gesamtmasse! Bei Überladung können Bußgelder drohen.
Fahre angepasst! Das zusätzliche Gewicht verlängert den Bremsweg, beeinträchtigt die Fahrstabilität und das Kurvenverhalten deines Autos. Eine maximale Geschwindigkeit von 100–120 km/h ist ein guter Richtwert.
Gebühren für Maut und Fähre werden oft nach der Fahrzeughöhe berechnet. Informiere dich schon vorher über die Bestimmungen, damit du unschöne Überraschungen vermeidest.
Dachzelt-Stellplatz finden | Campingplatz oder Wildcampen?
Den richtigen Ort finden. Viele Dachzelt-Camper reizt gerade die Freiheit, die das Dachzelt mit sich bringt. Dennoch darfst du nicht einfach überall dein Lager aufschlagen. Wir helfen dir, den perfekten Dachzelt-Stellplatz zu finden.
Hilfreiche Internetseiten. Es gibt verschiedene Portale, die dir Stellplätze für das Dachzelt-Camping anzeigen.
- PiNCAMP: mit diesem ADAC-Campingportal kannst du deinen perfekten Campingplatz in Europa finden.
- stellplatz.info: dieses Portal zeigt dir Wohnmobilstellplätze in ganz Europa.
- AlpacaCamping: hier findest du Wohnmobilstellplätze und (privates) Erlebnis-Camping in Deutschland und Europa.
- Roadsurfer: diese Webseite bietet dir die Möglichkeit europaweit private Camping-Spots zu finden.
- Campspace: hier kannst du Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und einzigartige Spots zum Campen in und rund um Deutschland finden.
Unterschiedliche Gebühren. Die Preise für die Übernachtung variieren nicht nur je nach Stellplatz-Art. Auch Campingplätze berechnen die Gebühren ganz unterschiedlich. Da das Dachzelt-Camping erst in den letzten Jahren massentauglich geworden ist, sind sich die Betreiber noch nicht einig, wie sie Dachzelte einstufen sollen.
Bei den einen gilt man mit Dachzelt als eigene Kategorie Dachzelt-Mobil, bei anderen als PKW, Zelt mit Auto oder Campingvan. Wieder andere stufen Dachzelt-Camper sogar als Wohnmobil ein. Am besten informierst du dich einfach beim jeweiligen Campingplatz, wie sie Dachzelte kategorisieren und welche Kosten anfallen.
Tipp: Achte bei den Gebühren auch darauf, ob sie pro Stellplatz oder pro Person erhoben werden. Besonders bei Anbietern von privaten Stellplätzen kann das variieren. Informiere dich vorher, damit du deine Reisekosten besser im Blick hast!
Dachzelt und Campingplatz
Camping mit Annehmlichkeiten. Natürlich ist auf den meisten klassischen Campingplätzen auch das Dachzelt erlaubt. Das ist wohl auch die einfachste und naheliegendste Art des Campings. Diese Art des Stellplatzes hat den Vorteil, dass du Zugang zu Sanitäranlagen hast und oft der Supermarkt gleich um die Ecke liegt.
Auch auf Luxus wie WLAN-Zugang und Restaurants in der Nähe musst du so nicht verzichten. Die genaue Ausstattung ist je nach Kategorie immer ein bisschen verschieden. Das kannst du aber einfach auf der Webseite des jeweiligen Ortes nachlesen. Gleichzeitig haben die meisten Campingplätze eine schöne Lage. Es gibt auch naturnahe Plätze, die dir das richtige Gefühl von Freiheit geben. In der Hauptsaison kann es auf Campingplätzen aber sehr voll werden!
Dachzelt: Zelt oder Wohnmobil? Die Gebühren können aber, wie oben erwähnt, je nach Campingplatz sehr unterschiedlich ausfallen. Letztendlich bekommst du vor Ort aber meist eine Parzellenfläche wie für ein Bodenzelt zugewiesen. Dort kannst du dich dann mit Vorzelt und Tarp ausbreiten und es dir auf den Campingmöbeln gemütlich machen.
Dachzelt und Wohnmobilstellplatz
Weniger Komfort, mehr Natur. Viele Wohnmobilstellplätze sind zwar preislich günstiger als der Campingplatz, bieten dafür aber weniger Komfort. Nicht alle verfügen zum Beispiel über Toiletten oder Duschen! Dafür sind Wohnmobilstellplätze häufig näher an der Natur.
Beschilderung beachten. Nicht alle Wohnmobilstellplätze sind auch für PKW zugelassen. Teilweise müssen gewisse Vorgaben, wie eine eigene Toilette an Bord, erfüllt werden. Das hat den Grund, dass nicht alle dieser Stellplätze über eine Möglichkeit zur Entsorgung von Abwasser verfügen.
Meist stehen dort aber entsprechende Schilder, die anzeigen, ob es sich um einen Parkplatz für Autos oder nur für Wohnmobile handelt. Vor allem auf privatwirtschaftlichen Wohnmobilplätzen sind andere Camper oft erlaubt. Im Zweifel solltest du dich einfach im Vorhinein beim Betreiber informieren, ob Autos mit Dachzelt zugelassen sind.
Dachzelt auf privaten Stellplätzen
Der neue Trend. Du hast keine Lust auf überfüllte Campingplätze und möchtest lieber raus in die Natur? Dann sieh dich am besten nach privaten Stellplätzen um. Das können sowohl Grundstücke von Freunden und Bekannten sein, als auch Wälder, Bauernhöfe und Weingüter. Fragen kostet nichts und in den meisten Fällen wirst du herzlich empfangen! Mit der Erlaubnis der Besitzer darfst du auch auf privatem Grund campen.
Wichtig: Du darfst wirklich nur mit einer Erlaubnis oder Genehmigung der Besitzer auf privaten Grundstücken übernachten! Privatgrund sind nicht nur Einfahrten und Höfe, auch Wälder, Wiesen und Parkplätze können privat sein. Frag also immer vorher nach!
Portale für private Stellplätze. Durch die steigende Beliebtheit solcher Übernachtungsmöglichkeiten gibt es mittlerweile auch verschiedene Internetportale mit Informationen dazu. Dort stellen Personen ihre privat oder gewerblich genutzten Flächen Campern mit Dachzelt zur Verfügung. Das reicht von naturnahen Stellplätzen bis hin zum Abenteuer-Campen auf dem Bauernhof.
Viele Privatpersonen stellen dir auch Dusche, WC und andere Annehmlichkeiten gegen einen kleinen Aufpreis zur Verfügung. Mit etwas Glück ergatterst du so deinen Traumplatz mitten in der Natur – und das ganz legal!
Dachzelt-Wildcamping
In Deutschland verboten! Jegliches Campen außerhalb von ausgewiesenen Flächen ist Wildcamping. Und das Wildcampen ist in Deutschland verboten. Du kannst dich also nicht einfach mit dem Dachzelt überall in der Natur hinstellen. Besonders in Naturschutzgebieten, Nationalparks, Landschaftsschutzgebieten, Vogelschutzgebieten und landwirtschaftlich genutzten Flächen drohen hohe Strafen. Warum ist das so? Vor allem aus Gründen des Naturschutzes!
Wildcampen in anderen Ländern. Nicht in allen Ländern herrschen beim Wildcamping so strenge Regeln wie in Deutschland. Informiere dich also vor deiner Reise darüber, ob du in der freien Natur campen kannst und welche Regeln du vor Ort beachten musst.
Rastplatz-Übernachtung mit Dachzelt
Übernachten auf öffentlichen Parkplätzen? Das ist in Deutschland nur zum Zweck der “Wiederherstellung der körperlichen Fahrtüchtigkeit” erlaubt. Der Grad zwischen legalem Ausruhen und illegalen Campen ist hier aber sehr schmal. Grundsätzlich gilt: Tisch, Stühle und Vorzelt solltest du auf dem Rastplatz auf keinen Fall auspacken.
Für alle längeren Aufenthalte auf dem Rastplatz brauchst du eine offizielle Erlaubnis der jeweiligen Gemeinde. Sonst drohen je nach Bundesland hohe Bußgelder. Wähle stattdessen also lieber eine sichere und legale Übernachtungsmöglichkeit!
Camping mit dem Dachzelt | Darauf solltest du achten
Dachzelt im Straßenverkehr. Zum Camping mit Dachzelt gehört natürlich nicht nur der richtige Stellplatz. Da sich das Dachzelt auf deinem Fahrzeug befindet, nimmst du immer auch am Straßenverkehr teil und musst dich an die StVO halten. Aber welche Regeln gibt es in Bezug auf Dachzelte zu beachten? Und wie sieht es eigentlich mit Mautgebühren, Fähre und Co. für dein Dachzelt aus?
Ladung und Ladungssicherung
Dachzelt als Ladung. In Deutschland gilt das Dachzelt als Ladung und wird auch gesetzlich so behandelt. Da du damit im Straßenverkehr unterwegs bist, gilt der §22 der StVO. Hier gelten die folgenden Regeln in Deutschland:
- Du musst deine Ladung (also dein Dachzelt) so sichern, dass sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen, sich verschieben oder herunterfallen kann. Prüfe regelmäßig, ob Dachzelt und Dachträger fest sitzen!
- Das Dachzelt-Mobil darf nicht breiter als 2,55 m und höher als 4 m sein.
- Das Dachzelt darf vorne nicht überragen und nach hinten maximal 1,50 m hervorstehen.
- Überstehende Ladung muss gekennzeichnet werden: Wenn es hinten mehr als 1 m überragt, muss es mit einer roten Fahne oder einem roten Schild gekennzeichnet werden. Bei mehr als 40 cm Überstand seitlich, müssen Leuchten mit einem weißen Licht nach vorne und einem roten nach hinten angebracht werden.
Wenn du im Ausland unterwegs bist, solltest du dich natürlich unbedingt informieren, ob dort die gleichen Regeln gelten. So bist du mit deinem Dachzelt-Mobil im öffentlichen Verkehr sicher unterwegs.
Dachlast und Gesamtgewicht
Dachlast beachten. Schon vor dem Kauf eines Dachzelts solltest du dich mit der zulässigen Dachlast deines Fahrzeugs beschäftigen. Diese gibt an, wie viel Gewicht du auf dem Dach deines Autos transportieren darfst. Du findest sie in der Betriebsanleitung oder kannst beim Autohändler nachfragen.
Achtung: Nicht nur das Gewicht des Dachzelts allein befindet sich auf dem Dach! Achte darauf, dass das Gewicht der Dachträger plus das von Dachzelt und sonstiger Ladung auf dem Dach den Wert nicht überschreitet.
Gesamtgewicht beachten. Neben der Dachlast ist auch das maximal zulässige Gesamtgewicht deines Fahrzeugs beim Camping mit Dachzelt relevant. Dabei zählt nicht nur die Ladung auf dem Dach, sondern auch das Gewicht von Gepäck und Passagieren.
Achte darauf, dass dein Auto auf keinen Fall überladen ist! Das beeinträchtigt nicht nur die Fahrstabilität, sondern kann besonders im Ausland zu hohen Strafen führen. Außerdem kann es bei einem Unfall sein, dass die Versicherung den Schaden bei Überladung (teilweise) nicht übernimmt. Informiere dich vor deiner Reise also gut über die Bestimmungen im Urlaubsland und achte auf das gesamte Gewicht, das du in und auf dein Fahrzeug lädst!
Maximal zulässige Geschwindigkeit mit Dachzelt
Immer sicher unterwegs. Du solltest vor allem mit viel Ladung oder einem Dachzelt auf dem Fahrzeug angepasst fahren. Sei dir bewusst, dass sich durch die Ladung auf dem Dach das Fahrverhalten deines Autos in Kurven verändert und sich Bremswege verlängern.
Bei hoher Geschwindigkeit werden außerdem die Fahrgeräusche lauter und der Spritverbrauch steigt. Du solltest dein Fahrzeug immer sicher führen können. Eine maximale Geschwindigkeit von 100–120 km/h ist ein adäquater Richtwert.
Maut und Fähre
Die Fahrzeughöhe zählt. Die meisten Mautstellen stufen das Fahrzeug nach seiner Höhe ein. Dabei zählt natürlich auch das Dachzelt und eventuelle weitere Ladung auf dem Dach. Es gilt: Je höher, desto teurer.
Bei Mautstrecken zahlst du meist auch mit Dachzelt die normalen PKW-Gebühren. Wird die tatsächliche Fahrzeughöhe aber automatisch durch eine Lichtschranke ermittelt, kann die Gebühr höher sein. Beachte, dass in einigen Ländern ab einer bestimmten Höhe pauschal die LKW-Maut bezahlt werden muss.
Dachzelt auf der Fähre. Auch hier ist die Länge und Höhe deines Gespanns entscheidend. Dabei geht es vor allem darum, dass dein Fahrzeug mit Ladung auch im Bauch des Schiffes Platz hat. Sei also ehrlich, wenn du die Maße des Fahrzeuges angibst!
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